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LARHGO X - Vorgeschichte

Es war in der Zeit, da König Sirion Telumendil die Geschicke Larhgos lenkte, daß der dem König überaus ergebene Sir Halfarth aufbrach, um die Lande im Süden des Königreiches zu erkunden. Mit einem Floß setzte er über den großen Fluß, was sehr mutig war, denn dieser Fluß führt tückische Strömungen und seltsames Getier. Viele, die den Fluß überqueren wollten, bezahlten mit ihrem Leben. Doch Halfarth gelang die Überfahrt, und die erste der drei Brieftauben, die Halfarth mitnahm, kam etwa einen Monat nach Halfarths Abreise beim Königshof an. Und dies war der Brief, den sie trug:

"Hoher König Sirion Telumendil, Euer treuer Untertan Sir Halfarth entbietet Euch seinen Gruß und hofft, daß Euch dieser Brief in bester Gesundheit findet. Meine Reisen führten mich in einen Landstrich, dessen brave Bauern ihm den Namen Averlandt gaben. Hiero gibt es fruchtbaren Boden, doch sind die Bauern voller Furcht, ist doch das Umland voll von Gesindel, das den guten Leuten ihre Arbeit schwer macht und ihnen ihr täglich Brot stiehlt. Die Bauern flehten mich um Hilfe an, und ich versprach sie ihnen, wenn sie nur dem Lande Larhgo und seinem Hohen König Treue schwörten. Dies geschah mit Aufrichtigkeit, und so werde ich nun dieses Land für Euch sichern. In treuer Ergebenheit, Sir Halfarth"

Man muß Sir Halfarth den knappen Stil und die spärliche Höflichkeit verzeihen, denn auf ein Pergament, das eine Taube tragen kann, passen wahrlich der Worte nicht viele. Und so war König Telumendil auch hocherfreut über diese Enklave im fernen Süden.

Die zweite Brieftaube berichtete dann davon, wie Halfarth erfolgreich Frieden für die Bauern brachte, indem er einige der jüngeren Bauern im Kampf schulte und mit ihnen eine kleine, aber flinke und schlagkräftige Reitertruppe aufstellte, die immer zur Stelle war, wenn es zu Überfällen kam. Offensichtlich sprach es sich in der Gegend dort auch schnell herum, daß in Averland ein anderer Wind wehte, und so verzog sich das Gesindel zunehmend aus der Region. Als Dank habe man ihm das Gutshaus Averbergen gebaut, welches nunmehr sein Wohnsitz sei, so schließt dieser zweite Brief Halfarths.

Einige Monate später kam mit einem mutigen Boten eine kleine Kiste aus Averland. Sie enthielt neben einem Brief mit dem genauen Reisebericht Halfarths und einer Lagekarte auch ein paar Silberstücke und guten Stoff - die ersten Steuern aus dem neuen Land. Ein Jahr später kam nochmals eine Steuerzahlung sowie ein Bericht über das vergangene Jahr, in dem das Land im Frieden erblüht sei. Eine gute Ernte sei erbracht worden, und von Überfällen und Raubtieren wäre das Land wohl endgültig befreit. Und glücklich fügt Halfarth seinem Brief die Nachricht hinzu, daß er sich eine Frau genommen habe.

Die dritte Brieftaube ist nie am Königshof angekommen. Vielleicht wurde sie nie abgschickt, vielleicht ist sie verschollen, auf jeden Fall wird sie heute nicht mehr leben. Auch weitere Kisten mit Steuern kamen nicht mehr, und so gibt es bis heute keine Neuigkeiten mehr aus Averland. Könige kamen und gingen, und doch geriet das Wissen um die Enklave im Süden nie in Vergessenheit. Inzwischen ist Derakall Hoher König Larhgos. Als vor zwei Jahren der lange und trockene Sommer den großen Fluß zu einem gar nicht mehr so großen Fluß schrumpfen ließ, da packte Derakall die Gelegenheit beim Schopfe, und ließ das Fundament für eine Brücke über diese Barriere gen Süden bauen. Fürderhin wuchs stetig auf diesen Fundamenten die eigentliche Brücke, ein kühnes Bauwerk.

Am Ende des letzten Sommers dann konnten die Bauherren und Ingenieure stolz verkünden, daß eine stabile und sichere Brücke ab sofort den großen Fluß, der inzwischen auch wieder seinen Namen verdiente, überspanne. Zum Winter hin wollte Derakall nun keine Reise nach Süden mehr wagen, doch jetzt, da es wieder Sommer ist, rüstet man sich zur Reise nach Averland.

Viel Volk wird mit dem König reisen, Ritter, Barden, Kaufleute, vielleicht auch Bauern, die neues Land finden wollen, und natürlich auch abenteuerlustige Reisende. Wenn Halfarths Karten stimmen, so ist am 24. Tag des 7. Monats die Ankunft im Gut Averbergen zu erwarten. Das wird ein Fest!

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